Textwüsten im Internet gehören wirklich der Vergangenheit an. Menschen wünschen sich O-Ton, Foto und Video. Multimediale Geschichten wie sie Online-Zeitungen veröffentlichen, können auch für Ihr Content Marketing attraktiv sein. Denn Emotionen wecken Sie durch das richtige Zusammenspiel von Text und audiovisuellen Medien.
Schärfen Sie Ihr Gespür für die richtige Darstellungsform im Content Marketing – nicht immer sind nur Bild und Text sinnvoll, auch Podcasts können überzeugen kombiniert mit einer Slideshow – ein Bewegtbild ist dabei nicht nötig. Orientieren Sie sich außerdem am Nutzungsverhalten Ihrer Zielgruppe, dieses gibt Ihnen die Darstellungsform bereits vor. Erforschen Sie, ob Ihre Kunden eher von unterwegs auf Smartphone oder Tablet surfen, am Wochenende oder im Büro.
Transportieren Sie Atmosphäre, selbst bei reinen Informationen müssen Sie nicht auf der Faktenebene bleiben, sondern können durch geschicktes Storytelling dem Leser einen Mehrwert bieten.
Nutzen Sie bei Ihrer Bilderwelt die Möglichkeiten, die Ihnen die moderne Technik bietet. Durch Bildbearbeitungsprogramme können Sie die Aussage eines Fotos schärfen, sie können aber auch „bewegte“ Bilder, Slideshows oder Panoramabilder für Ihre Geschichte einsetzen.
Machen Sie sich klar, dass die Aufmerksamkeitsspanne im Internet um einiges geringer ist als bei Printmedien – Sie habe gerade mal 2 Minuten, um eine Geschichte zu erzählen – bei Videos etwas länger. Um Leser für Ihre Geschichte zu interessieren haben Sie jedoch gerade mal 10 Sekunden. Weitere 30 um sie in die Geschichte hineinzuziehen.
Spielen Sie daher mit verschiedenen multimedialen Angeboten, das hält Ihre Leser bei Laune. Arbeiten Sie unbedingt mit einem Storyboard, das Ihre Geschichte aufbaut (Kernaussage, Höhepunkte, Protagonisten) und bereits festlegt, welche weiteren Elemente wie Links, Nebenseiten und Interaktionen sie einbauen sollten.
Natürlich können Sie nicht jede kleine Geschichte multimedial aufbereiten. Oft fehlt auch die Zeit für ein solches Projekt. Teilen Sie daher ihr Thema in „Muss“, „Kann“ und „Sahnehäubchen“ ein – so wissen Sie, welche Vorstellungsformen Ihre Story auf jeden Fall benötigt.
Das wohl bekannteste Vorzeigeprojekt multimedialen Erzählens ist „Snow Fall“ – ein Pulitzer-Preis gekröntes Stück Journalismus aus der New York Times. Die Geschichte rollt ein Skiunglück aus dem Jahr 2012 auf, bei dem eine Gruppe erfahrener Skifahrer bei einer riskanten Ski-Abfahrt verschüttet wurden, drei davon starben. Interessant sind die unterschiedlichen Perspektiven, die die Geschichte einnimmt. Aufmacher ist ein animiertes Gif, das das Display komplett einnimmt und die Einsamkeit einer Schneelandschaft zeigt. Eingebettet in den Text sind immer wieder Videos mit Interviews von Betroffenen. Ein Flug über das Skigebiet, um dem Leser zu verdeutlichen, wo das Unglück passiert ist. Slideshows bringen uns die Protagonisten näher und schwer erklärbare Phänomene wie die Schneefallhöhen werden anhand von Grafiken dargestellt. Um die Videos oder Slideshows zu starten, muss man als Leser nur über die Namen der jeweiligen Hauptpersonen fahren (Mouse-over). Lassen Sie sich davon einfach mal inspirieren.
Ihre Geschichte können Sie dank toller Technik, Freeware-Software und Plug-ins im Internet spannend und crossmedial erzählen. Dazu benötigen Sie den Blick des Journalisten für den Einsatz der unterschiedlichen Medien (Text, Ton, Bild) sowie ein detailliertes Storyboard. Nutzen Sie vorhandenes Bild- und Video-Material und setzen Sie immer wieder audiovisuelle Akzente in Ihrer Geschichte. So können Sie Leser binden und gewinnen.
Annabelle Meinhold ist Inhaberin der PR- & Text-Agentur Wörterladen, die Consumer-Marken und mittelständische Unternehmen im Bereich PR, Online Marketing & Social Media berät. Sie ist freie Autorin beim Ratgebermagazin PRPraxis und arbeitet als Texterin für diverse Full-Service-Agenturen. Als Gastautorin für den TrafficGenerator Blog liefert sie inspirierende Beiträge und wertvolle Tipps aus der Praxis.