Es geht nicht nur darum, Content zu entwickeln, sondern die richtigen Kanäle für die Verbreitung der Geschichte zu finden. Und Ihren Content den Eigenheiten der Sozialen Netzwerke anzupassen. Der erste Schritt, um mit Ihren Unternehmensnews Erfolg zu haben.
Ihr Unternehmen ist eine wahre Content-Maschinerie – Sie produzieren regelmäßig Pressemeldungen und Blogbeiträge, halten Kontakt zu den Redaktionen und Bloggern und bieten diesen nutzwertig aufbereitete Meldungen – in Wort und Bild an. Zudem befüllen Sie Online-Pressportale mit Ihren Unternehmensnachrichten.
Während Redaktionen und Online-Portale Ihre Meldung einmalig aufgreifen bzw. veröffentlichen und Sie in der Meldung so viele Informationen wie möglich zu Ihrem Thema (neue Personalie, neues Produkt, neue Veranstaltung etc.) unterbringen, sollten Sie Ihre News auf den sozialen Medien häppchenweise inszenieren. Und dabei die technischen Eigenheiten der Sozialen Netzwerke verinnerlicht haben.
Daran sollten Sie grundsätzlich denken:
- Passende Zielgruppenansprache – ob per Sie (Google+, Xing, LinkedIn) oder Du (Facebook)
- Richtige Tonalität (locker, ernsthaft, ironisch, distanziert) – auf Google+ sind die User eher konservativer, älter, Facebook ist lockerer, direkter
- Einsatz von #Hashtags, Bildern, Videos, Überschrift- und Textlänge
- Der ideale Zeitpunkt Ihrer Posts, Tweets
Facebook – kurze Posts mit prägnantem Foto
- Ihre Posts können Sie bis zu 63.206 Zeichen lang sein. Kurze Meldungen erzielen auf diesem Netzwerk den höchsten Effekt. Jedoch nie ohne Foto oder Video. Gerade das wollen die Fans auf Facebook sehen – Ihre Welt, Ihre Gedanken visualisiert.
- Links immer mit eigenen Worten kommentieren; ohne Kommentare wirken sie lieblos.
- Nutzen Sie #Hashtags, damit User – auch Nicht-Fans – Ihren Beitrag finden.
- Facebook erlaubt keine Strukturierung Ihres Posts. Daher sollten Sie Titel und Text klar voneinander trennen. Nutzen Sie ein Schlagwort als Überschrift, können Sie dies durch Großbuchstaben hervorheben.
- Ihr Artikel wird nach 5 Zeilen „abgeschnitten“ – erst wer auf weiter klickt kann ihn komplett lesen. Wer nur den Feed scannt, sollte in Ihren 5 Zeilen Ihr Thema erfassen.
- Sie können mehrere Bilder zu einem Post hinzufügen. Dabei wird das 1. Bild, das Sie hochgeladen haben, am prominentesten angezeigt. Ideal sind Bilder zum Upload von 1-2 MB. Die maximale Bildbreite beträgt 504 Pixel. Mehr als 5 Bilder pro Post sollten Sie vermeiden. Legen Sie dann lieber gleich ein Album an.
- Videos haben die Größe 504 x 283 Pixel und können auch direkt hochgeladen werden.
- Vor allem auf dem Weg ins Büro oder nachhause, aber auch abends auf dem Sofa, wird im Facebook-Newsfeed „gelesen“. Erfolgreich sind auch die Tage vor und während des Wochenendes.
- Welcher Veröffentlichungszeitpunkt ideal für Ihre Zielgruppe ist, erfahren Sie letztendlich über Ihre Statistik.
Google+ – vergessen Sie die #Hashtags nicht
- Ihre Posts können bis zu 100.000 Zeichen lang sein. Aber Soziale Medien eignen sich nicht für ausführliche Artikel. Dafür sollten Sie Ihren Blog nutzen. Jedoch scheinen Google+ Nutzer mit längeren Texten besser zurecht zu kommen als Facebook Fans.
- Teilen Sie also einen Blogbeitrag, bietet es sich an, dass Sie die wesentlichen Erkenntnisse aus dem Artikel im Post zusammenfassen.
- Machen Sie sich aber klar, dass nur die ersten paar Zeilen sichtbar sind. Sie sollten es also wie bei Facebook schaffen, durch Titel + Intro Ihr Thema anzureißen und zum Weiterlesen zu animieren.
- Posten Sie nicht nur einen Link, sondern kommentieren Sie diesen auch. Dafür reicht eine kurze Bemerkung. Sagen Sie offen, weshalb Sie den Beitrag posten.
- Vergessen Sie auch bei Google+ nicht die #Hashtags. Wenn ein User Ihren Begriff bei Google+ sucht, kommt er somit auf Ihren Post. Zudem wird er auch in den Suchergebnissen angezeigt.
- Prominent lassen sich Ihre Bilder und Videos darstellen. Google+ gibt Ihnen viel Raum dafür. Bilder werden in 497 x 279 Pixel dargestellt, die sich aber auch 2048 x 2048 Pixel zoomen lassen. Videos haben die selbe Größe. Diese können Sie direkt bei Google+ hochladen.
- Attraktiv ist, dass Sie Texte strukturieren können. Ihren Titel können Sie in Fettschrift setzen, dafür setzen Sie vor und nach der Überschrift einen *Stern*. Für kursiv nutzen Sie den _Unterstrich_. Setzen Sie Ihren Text durch eine Zeile ab.
- Beachten Sie, dass Google+ den Beginn Ihres Textes als Seitentitel nutzt, den man z.B. in der Google Websuche sieht.
- Das beste Timing für Google+ Posts scheint der Vormittag zu sein. Google+ wird vor allem von Usern während der Arbeitszeit genutzt.
Twitter – der ideale Tweet hat 100 Zeichen
- Der Microblogging-Dienst ermöglicht Ihnen einen Tweet von bis zu 140 Zeichen. Darin enthalten ist Ihr Thema + ein weiterführender Link. Ideal ist ein Tweet von rund 100 Zeichen. So kann man Ihren Tweet gut retweeten. Links werden automatisch auf 20 Zeichen verkürzt.
- Twitter eignet sich für Interaktion. Bauen Sie daher einen Download (Link) ein. Verweisen Sie auf ein Anmeldeformular oder eben zu Ihrem Blogbeitrag.
- Nutzen Sie die #Hashtag-Funktion, indem Sie z.B. bei eigenen Veranstaltungen Ihren Kunden/Besuchern den offiziellen Event-Hashtag für deren Tweets nennen. Oder Schlüsselbegriffe, die zu Ihrer News passen mit Hashtag versehen. Das lässt sich natürlich auch auf Google+ und Facebook anwenden.
- Bilder/Videos lassen sich durch einen Upload leicht in Ihren Tweet einfügen und geben ihm das besondere Augenmerk. Querformate sind besser als Hochformate – im Verhältnis 2:1. Bild: 590 x 295 Pixel, Video 483 x 274 Pixel. Fotos sollten 3 MB nicht überschreiten.
- Twitter wird vor allem Montag bis Freitag zwischen 9.00 und 16.00 Uhr genutzt, optimal ist die Zeit zwischen 13 und 15 Uhr.
Xing und LinkedIn – ideal um Beiträge zu vermarkten
- Auf Xing können Sie Ihre Beiträge auf Ihrer Unternehmensseite wie einen Blogbeitrag veröffentlichen und in Ihrem Profil als Statusmeldung promoten. Dafür haben Sie nur wenige Zeilen (inkl. Link) Platz. Nutzen Sie diesen für die Kernaussage Ihres Beitrags. Formulieren Sie ihn doch einfach das nächste Mal als Frage.
- Auf LinkedIn haben Sie die Möglichkeit, über Status-Updates – ähnlich wie Xing – Ihre News zu promoten sowie ausführlich auf Ihrem Unternehmensprofil.
- Nutzen Sie zudem bei beiden Business-Netzwerken Ihre Gruppen. Überlegen Sie sich genau, für welche Gruppe sich Ihr Thema eignet und ob Sie das Thema als Diskussion veröffentlichen oder eher als Ratgeber-Beitrag. Auch hier sind wieder Links zu Ihrem Blogbeitrag notwendig.
Fazit
Ihr Unternehmensthema lässt sich je nach Ausrichtung und Aufmachung vielfach publizistisch verwenden: als Presseaussendung an die Medien, als Blogbeitrag, als Online-Meldung und als Posts auf Ihren Sozialen Kanälen. Aber aufgepasst, neben Ihrer differenzierten Zielgruppenansprache müssen Sie Ihre Veröffentlichungen auch den technischen Eigenheiten der Sozialen Netzwerke anpassen. Titel, Kurzkommentare und Bilder/Videos sind die Appetitmacher für Ihre News. Wenn sich Ihr Thema in mehrere Unterthemen gliedern lässt, veröffentlichen Sie es häppchenweise auf Facebook und Google+. Ein längerer Beitrag ist gut auf Online-Portalen und Ihrem eigenen Blog aufgehoben. Auf Facebook & Co. müssen Sie nur noch darauf verlinken.
Beitragsbild: pixabay.com / kropekk_pl
Annabelle Meinhold ist Inhaberin der PR- & Text-Agentur Wörterladen, die Consumer-Marken und mittelständische Unternehmen im Bereich PR, Online Marketing & Social Media berät. Sie ist freie Autorin beim Ratgebermagazin PRPraxis und arbeitet als Texterin für diverse Full-Service-Agenturen. Als Gastautorin für den TrafficGenerator Blog liefert sie inspirierende Beiträge und wertvolle Tipps aus der Praxis.